Aluminium, Acryl, Leuchtfarbe, Polyester, Gewebeband, Kabelbinder
variable Größe
Die Idee, seine Arbeiten modular aufzubauen, hat Haypeter in letzter Zeit zu der Idee des Werks als „Bausatz“ oder „Spiel“ weiterentwickelt. Die Plastik „Structure“ von 2013, die erstmals in einer Ausstellungshalle in Köln realisiert wurde, besteht aus 84 Aluminiumröhren, die großflächig, aber nicht vollständig mit gelber Nachleuchtfarbe bestrichen sind. Dabei interessiert den Künstler einerseits die Tatsache, dass der leicht unregelmäßige gelbliche Anstrich den Röhren eine Anmutung von Bambus gibt, wie er in asiatischen und afrikanischen Ländern für den Gerüstbau verwendet wird. Andererseits lässt die fluoreszierende Farbe bei einsetzender Dunkelheit das strukturale Skelett der Plastik hervortreten. Durch Kabelbinder zusammengehalten, bildete ein Teil der Röhren eine stabile, aber unregelmäßige plastische Struktur aus angedeuteten, locker umspielten Kuben. Der restliche Teil war entweder auf einem Wandvorsprung dicht an dicht aufgestellt oder aber am Boden abgelegt. Damit war klar, dass es nicht um eine strikt festgelegte Form, sondern um ein offenes Spiel mit räumlichen Möglichkeiten geht und dass die Arbeit unter wechselnden Raumbedingungen entsprechend anders aussehen würde, wobei auch ein größerer oder kleinerer Anteil von Elementen zum Einsatz kommen könnte. Wie eine Spielfeldmarkierung in einer Sporthalle war am Boden ein mit schwarzem Klebeband markiertes Quadrat zu sehen, dessen Fläche genau der Summe der Farbflächen auf den Aluminiumelementen entsprach.
[Textauszug: "... also bin ich wohl ein Raumarbeiter. Werner Haypeter", Peter Lodermeyer in: HAYPETER raum maß-geblich". Ausstellungskatalog mpk - Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern, Hg. mpk, Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern 2013/2014, S.39]