Für seine Ausstellung im Rheinischen Landesmuseum holte Werner Haypeter die Künstler Wolfgang Nestler und Paul Schwer mit ins Boot. Gemeinsam wurde der Ausstellungstitel "Dreht Euch nicht um" gefunden.

Werner Haypeters Gedanke, anlässlich der Ausstellung „Dreht Euch nicht um“ im Rheinischen Landesmuseum in Bonn alle späteren Einbauten und Umbauten entfernen zu lassen, um in der ursprünglichen Raumkonzeption der Erbauungszeit des Hauses, nämlich den sechziger Jahren, aufzutreten, ist wahrhaft radikal zu nennen.

Korrespondierend zu seiner Auffassung, zum konstituierenden Kern der Dinge vorzudringen, sowie zu seiner Beziehung zum Material, bei dem er auf alles Überflüssige verzichtet und das Notwendige akzeptiert, hat er den Ballast späterer Umnutzungen und die aus dem Zeitgeschmack resultierenden Korrekturen abgeworfen.

Haypeters nüchterne Arbeiten sind durchdachte Konstrukte, zahlreiche immanente Bezüge zu Längen, Breiten und Volumina geben ihnen eine innere Ausgewogenheit. Die Logik der Herleitungen, die er für seine Werke heranzieht, hat er auch im vernachlässigten Baukörper entdeckt. Die Ausstellung zeigt daher eine bewundernswerte Analogie zwischen Anspruch an ihren Ort und Reaktion auf diesen.

Michael Schneider